Untergrenze der Leerlaufspannungsmessung zu hoch

Immer wieder erreicht uns die Beanstandung, dass die Untergrenze bei der Leerlaufspannungsmessung, insbesondere der Scheitelwertmessung zu hoch sei.
Dies tritt dann speziell nach Softwareupdates auf.

Erklärung:

In älteren Prüfprozeduren war ein unterer Grenzwert von 50% eingesetzt, um damit auch alte Trafo-Schweißstromquellen (einfacher AC-Trafo) prüfen zu können.
Die Möglichkeit ergab sich durch die Interpretation des Normtextes, dass +/-15% der U0(Typenschild) nicht überschritten werden dürfen, so dass eigentlich nur die +15% relevant wären.
Die Interpretation, daß vom Typenschildwert die +/-15% nicht überschritten werden dürfen, schließt aber auch die Untergrenze mit ein.

Die alte erste Interpretation wurde korrekterweise von verschiedenen Kunden kritisiert und unsere Prüfprozeduren angepasst.

Dem Prüfer ist es aber freigestellt, gewissermaßen aus eigener fachkompetenter Verantwortung auch beim nicht-bestehen dieser Prüfung den Prüfling als sicher einzustufen.

Realisierung in der Safetyremote/A3-S-Remote Software:

es gibt hier grundsätzlich mehrere Möglichkeiten:

  • wählen Sie in der Prüfprozedur in der Zeile Sonden/Leerlaufspannung eine sehr kurze Zeit, bei den neuen Prüfgeräten mit der Safetytest Software läuft die Prüfung dann in etwa 3s ab

  • wählen Sie in der Prüfprozedur in der Zeile Sonden/Leerlaufspannung ein etwas kürzere Zeit und sorgen Sie am Schweißgerät dafür, dass die Schweißspannung ununterbrochen oder mit möglichst kurzen Pausen während der Messung ausgegeben wird (Herstellerangaben oder eigene Erfahrung).
    Die Scheitelwertmessung ist relativ träge, eventuell können Sie die TRMS weglassen (siehe unten).

  • Erstellen einer separaten Prüfprozedur für eine bestimmte Schweissstromquelle:
    (Anmeldung als Benutzer=Administrator Voraussetzung)
    Öffnen Sie die passende Prüfprozeudur zum Bearbeiten/Verändern
    Klicken Sie unter Datei auf “Prozedur speichern unter…” und vergeben Sie einen neuen Namen
    Schließen Sie das Fenster zur Prozedurbearbeitung und öffnen es erneut - wählen Sie die neue Prozedur
    Suchen Sie alle “Sonden- /Leerlaufspannung" Messungen auf und ändern Sie Par1 über den Pulldown-Pfeil durch Auswahl auf Normal
    Tragen Sie die gewünschten (jetzt festen) Grenzwerte für die entsprechende Schweißstromquelle in Min und Max ein
    Betätigen Sie die “Enter” Taste und klicken Sie in eine andere Zeile der Prüfprozedur - damit ist die Änderung gespeichert.

  • Wenn Sie auf eigene Verantwortung Messungen ganz weglassen wollen, verfahren Sie wie oben (neue Prozedur erzeugen) und löschen Sie die unerwünschten Prüfschritte
    Sie sollten statt der gelöschten Prüfzeile eine unbedeutende Zeile z.B. Benutzerhinweis oder Marke setzen (in Par1 dürfen keine Doppelten Namen eingetragen sein!) einfügen und in dieser Zeile in der Spalte Beschreibung eine Begründung für das Weglassen der Messung eintragen, die dann so im Prüfprotokoll abgedruckt wird.
    Verwenden Sie für die Protokollausgabe eines der neuen Formulare, da diese mit veränderten Prüfprozeduren umgehen können und in der Lage sind, den Text in “Beschreibung” auszugeben.